Stadt und Kreis bitten das Land um Klärung wichtiger Fragen zur Zukunft des Hochschulstandortes Höxter
Letzte Woche konfrontierte der Präsident der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), Professor Dr. Krahl, Repräsentanten der Region aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft erstmals offiziell mit der Entscheidung der Hochschulgremien, dass es am Standort Höxter in absehbarer Zeit keine Lehre mehr geben soll.
„Lehre und Forschung gehören ebenso wie der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis zum Wesenskern einer Hochschule. Welche Zukunft kann ein Hochschulstandort ohne diesen Dreiklang des Hochschulbetriebs und vor allem ohne Lehre haben?“, zeigte der Landrat sein Unverständnis. Für ihn und Bürgermeister Hartmann käme die Umsetzung dieser Absichten einer „Aushöhlung“ des Standortes gleich.
Die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Brandes, hatte im Dezember 2024 sehr schnell auf die Resolutionen von Kreistag und Stadtrat zur Weiterentwicklung des traditionsreichen Standortes mit 160-jähriger Geschichte reagiert und das klare Bekenntnis der Landesregierung zum Hochschulstandort Höxter übermittelt. „Damit hat die Ministerin der Region deutlich den Rücken gestärkt“, sagte Bürgermeister Hartmann. Brandes informierte ferner darüber, dass ihr Ministerium gegenüber der Hochschulleitung klar zum Ausdruck gebracht habe, dass der Hochschulstandort nach dem Willen der Landesregierung erhalten bleiben soll.
Daran anknüpfend bitten Bürgermeister und Landrat die Wissenschaftsministerin jetzt eindringlich darum, sich für die Fortsetzung des Wissenschafts- und Lehrbetriebs in Höxter einzusetzen, um die Zukunft des Hochschulstandortes zu sichern. „Ein erfolgreicher Strukturprozess der TH OWL sollte das Ziel haben, alle drei Standorte der Hochschule weiterzuentwickeln und für Lehrende und Studierende gleichermaßen attraktiv zu gestalten“, erklären Landrat und Bürgermeister gegenüber der Ministerin.